Geht es um die Existenzgründung, muss ein Unternehmen viele Eventualitäten bedenken. Dazu gehört unter anderem, sich Gedanken über das benötigte Startkapital zu machen. Immerhin werden Sie als Gründer mit einer Vielzahl von Kosten konfrontiert. Damit Sie keinen Aspekt übersehen und die Existenzgründung erfolgreich durchführen, liefert Ihnen dieser Artikel eine Hilfestellung. Sie erfahren hier, wie Sie Fördermittel oder Eigenkapital als Gründer richtig verwalten.
Startkapital: So viel ist nötig
Bevor Sie sich an die Unternehmensgründung heranwagen, sollten Sie sich überlegen, wie viel Startkapital Sie benötigen. Hierbei gilt es, mehrere Aspekte zur berücksichtigen. Treffen Sie diesbezüglich keine voreilige Entscheidung, sondern denken Sie sämtliche Eventualitäten durch. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass Sie sich später nicht mit unerwarteten Ausgaben herumschlagen müssen.
Vorhandenes Eigenkapital
Das Eigenkapital ist in Bezug auf die Unternehmensgründung ein wichtiger Faktor. Hierbei handelt es sich um das private Kapital, das Sie selbst zur Verfügung stellen können. Es empfiehlt sich in diesem Fall, eine Liste zu diesem Thema anzufertigen. Notieren Sie sich alle Einkommensquellen und Sparkonten. Sie stellen so sicher, dass Sie kein Detail übersehen.
Wichtig ist, dass Sie nicht Ihr gesamtes Erspartes in die Existenzgründung investieren. Stellen Sie sicher, dass Sie im Zweifelsfall auf einen Notgroschen zurückgreifen können.
Erforderlichen Investitionen
Als junger Unternehmen müssen Sie oftmals Investitionen tätigen, um Ihr Unternehmen wettbewerbsfähig zu machen. So sind unter Umständen Büroräume anzumieten, Werbekampagnen zu kaufen oder einzelne Produkte herzustellen. Diese Schritte kosten allesamt Geld. Die tatsächliche Höhe der Kosten lässt sich mit einem Businessplan kalkulieren und aufschlüsseln. Planen Sie immer ein wenig mehr Geld ein, als Sie auf dem Papier benötigen. Denn so stehen Sie selbst bei Notfällen nicht mit leeren Händen da.
Wahl der Unternehmensform
Auch von der gewählten Betriebsform hängt es ab, wie viel Startkapital Sie letzten Endes benötigen. Gründen Sie beispielsweise eine GmbH, ist ein gesetzliches Stammkapital von mindestens 25.000 Euro vorgeschrieben. Bei der GbR braucht es wiederum keine Mindesteinlage seitens der Gründer.
Informieren Sie sich im Vorfeld über die Rechtsvorschriften zum Stammkapital in Bezug auf die verschiedenen Unternehmensformen.
Wichtige Anschaffungen
Überlegen Sie sich im Voraus, welche Anschaffungen Sie für Ihren neuen Betrieb tätigen müssen. So ist es unter Umständen notwendig, ein Büro einzurichten. Außerdem müssen einige Firmen zuerst ins Marketing investieren, um Ihr Geschäft ins Rollen zu bringen. Unter Umständen sind Betriebsmittel wie Maschinen zu erstehen.
Wichtig ist, dass Sie die finanziellen Mittel nicht zu knapp berechnen. Sie sollten ausreichend Spielraum für Notfälle oder unerwartete Anschaffungen zur Verfügung haben. Behalten Sie auch Ihre persönlichen Lebenshaltungskosten im Hinterkopf. Immerhin wollen Sie ebenfalls in der ersten Phase Ihrer Existenzgründung dazu imstande sein, von Ihrem Unternehmen zu leben.
Startkapital: Daraus setzt es sich zusammen
Das Startkapital setzt sich immer aus mehreren Komponenten zusammen. Damit Sie die Gründung ausführlich planen können, erhalten Sie in jenem Kapitel einen Überblick über dieselben. Errechnet wird das Startkapital für Gründer über einen Businessplan.
Als Startkapital wird in der Regel die Summe der finanziellen Mittel verstanden, die für die Existenzgründung eines Unternehmens notwendig sind. In den meisten Fällen setzt sich die Geldsumme aus verschiedenen Quellen zusammen – hierbei sind unter anderem das Eigenkapital, etwaige Fördermittel, Kredite sowie Sachmittel zu erwähnen.
Wie Sie die Existenzgründung finanzieren, hängt letzten Endes von der Betriebsform sowie von der persönlichen finanziellen Situation ab. Auch spielt die Zahl der Gründer in diesem Fall eine wichtige Rolle.
Startkapital erhalten: Diese Möglichkeiten gibt es
Es gibt viele Möglichkeiten, an Startkapital für Ihr Unternehmen zu kommen. Wofür Sie sich entscheiden, hängt von Ihrer persönlichen und finanziellen Ausgangslage ab. Folgende Optionen stehen Ihnen offen:
1. Aufnahme eines Kredits
Verfügen Sie über eine entsprechende Bonität, wird Ihnen die Bank unter Umständen einen Kredit zur Verfügung stellen. Seien Sie sich bei der Kreditaufnahme aber darüber im Klaren, dass Sie den geliehenen Betrag auch wieder zurückzahlen müssen. Diesbezüglich sollten Sie die Laufzeit so ansetzen, dass die monatliche Ratenzahlung langfristig für Sie erschwinglich ist.
Der Nachteil eines Kredits besteht darin, dass die Bank ihn nicht jeder Person gewährt. Sie müssen über eine gute Bonität verfügen, um ein solches Darlehen in Anspruch nehmen zu können. Auch sollte ein Verdienst in einer ausreichenden Höhe vorhanden sein. Denn so geht die Bank sicher, dass Sie zahlungsfähig sind. Alternativ können Sie einen Bürgen einsetzen. Dieser springt im Falle einer Zahlungsunfähigkeit Ihrerseits ein.
2. Inanspruchnahme von Fördermitteln
Für Gründer stellt der Staat heute einige Fördermittel zur Verfügung. Allerdings müssen Sie dafür bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Machen Sie sich mit Letzteren vertraut.
Die Voraussetzungen für Gründer können von Bundesland zu Bundesland variieren. Sie müssen sich also im Vorfeld in die Materie einlesen. Brauchen Sie in puncto Förderung Unterstützung, können Sie sich auch mit der Wirtschaftskammer in Verbindung setzen. Diese steht Unternehmern bei der Existenzgründung zur Seite und gibt Ihnen in Bezug auf ihr Startkapital hilfreiche Tipps.
3. Überzeugen Sie einen Investor
Haben Sie eine gute und vor allem originelle Geschäftsidee, können Sie mit dieser unter Umständen bei einem Investor landen. Für diesen Fall empfiehlt es sich, einen Businessplan zu erstellen. So geben Sie potenziellen Geldgebern zu verstehen, warum und wann Ihr Unternehmen Einnahmen abwirft. Es handelt sich hier um eine besonders effektive Art, an Fördermittel zu kommen.
4. Ausreichend Eigenkapital
Die Chance auf einen Kredit oder eine Unterstützung durch einen Investor steigen, wenn Ihnen ausreichend persönliches Kapital für die Existenzgründung zur Verfügung steht. Denn viele potenzielle Unterstützer fordern bei der Unternehmensgründung einen Eigenkapitalanteil von mindestens 20 % ein.
Wenn Sie diese Voraussetzung erfüllen, können Sie eine Bank oder einen Investor für Ihren Betrieb an Land ziehen. Allerdings sollten Sie sich vor Augen halten, dass es diesbezüglich von Branche zu Branche große Unterschiede gibt. In einigen Sparten reicht ein überzeugender Businessplan aus.
Wie Sie bei der Existenzgründung an Geld kommen, hängt also von Ihrem Betrieb und der persönlichen finanziellen Situation ab.
Sollten Sie unsicher sein, wie Sie das Startkapital für die Existenzgründung beschaffen sollen, dann wenden Sie sich an einen Experten und lassen Sie sich von ihm beraten. Diesbezüglich kommen unter anderem Steuer- oder Unternehmensberater infrage.
Fazit – Vorsorge ist besser als Nachsorge
Planen Sie die Gründung eines Unternehmens, sollten Sie sich immer um das Startkapital Gedanken machen. Den Bedarf diesbezüglich müssen Sie unbedingt richtig einschätzen. Nur so stellen Sie sicher, dass Ihre Existenzgründung auch von Erfolg gekrönt ist.
Machen Sie sich diesbezüglich mit den verschiedenen Möglichkeiten, an das Geld zu kommen, vertraut. Es stehen Ihnen heute als Existenzgründer auch Fördermittel für Jungunternehmer zur Verfügung. Im Bedarfsfall sollten Sie sich mit Ihrem Anliegen an die Wirtschaftskammer wenden. Diese kann Ihnen bezüglich etwaiger Förderungen brauchbare Tipps geben.
Unter Umständen können Sie einen Investor für sich begeistern. Dafür sollten Sie im Vorfeld einen Businessplan entwerfen. So geben Sie Interessenten zu verstehen, wie Ihre Idee zum Erfolg führt. Sie haben aber auch die Möglichkeit, einen Kredit bei einer Bank, wie der KfW-Bank aufzunehmen. In diesem Fall müssen Sie aber eine gute Bonität aufweisen. Von letztgenanntem Faktor hängt auch die Höhe der Zinsen ab.
Häufig gestellte Fragen
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten an Startkapital für eine Unternehmensgründung zu kommen. Ist nicht ausreichend Privatkapital vorhanden, kann man einen Kredit bei einer Bank aufnehmen, Fördermittel beantragen oder Investoren überzeugen. Grundsätzlich sollte jedoch immer ausreichend Eigenkapital als Basis da sein.
Der Gründungszuschuss wird vom Staat bewilligt und dient der Förderung der Existenzgründung. Um einen Gründungszuschuss zu erhalten, muss man Anspruch auf die Zahlung von Arbeitslosengeld (ALG 1) haben. Diese Grundvoraussetzung garantiert allerdings nicht die Auszahlung des Gründungszuschusses. Erforderlich ist auch, dass die geplante Tätigkeit hauptberuflich ausgeführt wird und man über die notwendigen Kenntnisse und Qualifikationen verfügt. Außerdem darf man in den letzten 24 Monaten nicht bereits einen Gründungszuschuss erhalten haben.
Zur Berechnung des Startkapitals sollten folgende Fragen geklärt werden:
- Wie viel Geld wird für Büro und Einrichtung gebraucht?
- Wie viel Geld brauche ich für weitere Betriebsmittel (Maschinen, Material, etc.)?
- Wie viel Geld wird für das Marketing gebraucht?
- Was brauche ich grundsätzlich für meine Lebenshaltung?
Bei der Berechnung des finanziellen Bedarfs sollten Sie grundsätzlich mit einem gewissen Puffer rechnen, kalkulieren Sie mit finanziellen Rücklagen für den Notfall.